Eines der Projekte des Multiinstrumentalisten Bruno Dorella aus Ravenna, nebenbei Label-Boss von Bar La Muerte, ist benannt nach den herrenlosen Samurai – oder nach dem gleichnamigen Film von John Frankenheimer. Die Verbindung zum Film liegt nahe, denn die Musik von Ronin hat schon mehrfach als Soundtrack gedient, was auch nicht überrascht, gemahnt sie doch neben anderen Einflüssen auch unverkennbar an die Werke, mit welchen Ennio Morricone unter anderem erlesene Spaghetti-Western geadelt hat. Dass da auch Anklänge an Surf-Punk, Klassik, Folklore und Post-Rock hörbar werden, beweist Dorella auch mit dem kürzlich erschienen, mittlerweile fünften, sinnreich «Adagio Furioso» betitelten Album. Mit neuen Mitstreitern schafft er wiederum diesen unverkennbaren Breitwand-Sound, der gleichzeitig filigran versponnen, auf die Knochen reduziert minimalistisch, und bisweilen mit verhaltenem Bombast und furioser Intensität daherkommt – Musik fürs Kino in den Augendeckeln, eben.