Ein Schulterschluss-Projekt, Brückenb(r)auer vielleicht, die Pontifices zwischen Club und Feuilleton. BRANDT BRAUER FRICK begannen mit Techno auf dem Gerüst moderner Klassik. Dabei ging es nicht um das effekthascherische Ausschlachten von klassischem Pomp – wie man es etwa aus dem Beat-Producing im Rap kennt –, sondern viel eher um eine Annäherung der Hoch- und der Subkultur. Statt mit Synth wurde mit Samples von Geigen, Cellos und Bläsersätzen hantiert, und natürlich auch live mit Orchester getourt. Auf dem taufrischen Album «Joy» geht das Trio nun erneut unkonventionelle Wege; diesmal scheint der Wave der 80er die Wiege der Tracks zu sein. Oder vielmehr der Songs, denn da steht erstmals auch Gesang im Fokus. Der kanadische Poet und Sänger Beaver Sheppard leiht seine Stimme und BRANDT BRAUER FRICK komponieren darum herum. «Joy» ist ein wahrlich existenzialistisches Soundexperiment, provoziert schon mittels Titel Fragen. Sind wir noch fähig, Freude zu empfinden, oder hat uns der – gerade in der Clubmusikszene vorherrschende – Hedonismus, paradoxerweise, dieser Emotion beraubt? Neue Ängste treffen auf alte Hoffnungen und Ihr seid dabei, wenn sie live loslegen: Be there early, it’s an early show!
(txt üd)