Ach, wie haben wir den klebrigen Pamp, der die fachkundig gereichten Scheiben leimt, kennen und lieben gelernt: Der SCHEIBENKLEISTER wird erneut dick angerührt und verspricht auch diesmal exquisite sonore Bindung. Da hätten wir zum Beispiel LEE WAN DOWSKI, welcher aus seiner Wahlheimat der Limmatstadt zu uns stösst. Der in Frankreich geborene und in Genf gereifte Tausendsassa kann auf ein breites Sammelsurium an musikalischer Inspiration zurückschauen. Mit Rock und Hip-Hop gross geworden, unlängst über Jazz, Funk und Klassik gestolpert, findet er, nach einem ominösen Besuch eines südfranzösischen Raves, auch Gefallen an elektronischen Klängen. Behände wurden ein Paar Decks und ein Mixer zugelegt, fleissig für die Profession des Schallplattenunterhalters gepaukt, und bald gemeistert. Doch auch die Eigenproduktionen des galanten Galliers können sich hören lassen, weshalb er über nicht zu vernachlässigende Umwege (Cadenza, Bedrock, Noir, Cocoon, ua.) bei Mobilee gelandet ist, und eine wahre Symbiose entstand. Im neu gefunden, lockeren und kreativen Umfeld lief er zu Höchstleistungen auf, welches in einer beträchtlichen Anzahl fesselnder Tanzparketthymnen gipfelte. Seine Sets sind vielseitig, anpeitschend, schillernd und besitzen eine Tiefe in der man gerne verloren geht.
Nicht aus der isländischen Hauptstadt, sondern aus Frankfurt am Main, pilgert der Traumtänzer REY & KJAVIK Richtung Süden. Der von der Katermukke-Familie entsandte Feingeist ist bekannt für seine mystische und behaglich einnehmende Soundlandschaft, die seines Gleichen sucht. Sein kreatives Schaffen umfasst etliche EPs und Singles auf namhaften Labels wie Kindisch, Get Physical, Exploited, und droht mit seinem 2017 erscheinenden Album «Rkadash» um ein weiteres magisches Kapitel erweitert zu werden. Es scheint fast so, als hätten wir auch diesmal die richtige Kitt-Mischung im Köcher, um einen herrlich fusionierenden Wirbel zu entfachen.