«Here they are», die wahren «Keepers of the Funk» – so der Titel ihrer zweiten und erfolgreichsten Platte aus dem Jahr 1994 – die Lords of the Underground: wahre Reaktionäre ihrer Zeit, wörtlich Konservative, «Keepers» eben. Aber wie das so ist, gegen den Lauf der Dinge lässt es sich schwerlich stemmen, und mit hehren Idealen bleibt einem meistens höchstens noch ein Märtyrer-Tod. Obwohl unter manchen Rap Puristen die Zeit um ’94 schon als «New Aera» bezeichnet wird, muss man L.O.T.U.G. klar zum «Golden Age» zählen, der Zeitspanne, die dem Hip Hop als Zenith gilt, als Epoche der ideellen Verwirklichung; innovativ, differenziert und Community-orientiert. Die ersten Disses erblickten gerade erst das Licht der Welt am Horizont des sich anbahnenden Gangsta-Rap. Sie verschwanden dann auch tatsächlich von der Bildfläche, die Lords; zu sehr hingen sie an den alten Werten des Genres, mit ihren ständig auf Witz und den Dancefloor schielenden Augen traten sie von der grossen Bühne ab, und wir können Ihnen dafür, retrospektiv betrachtet, nur dankbar sein! Sie sind der lebende Beweis dafür, dass es sich in manchen Fällen definitiv lohnt, mit wehenden Fahnen unterzugehen, statt sich dem Zeitgeist zu beugen. Lords of the Underground sind eine weitere Perle auf der immer länger werdenden Kette der Rap-Klassiker im Dachstock, hier mal ein Dankeschön ans Booking! Support gibt es an diesem Abend übrigens aus Zürich, LUUK ist am Start, mit seinem neuen Album «1990», nominell natürlich passend, musikalisch aber klar progressiver als L.O.T.U.G, «Dope Fresh Stuff!» – Aftershow DJ Set by Skoob (Chlyklass). (txt:üd)