Dies vorweg: Von Unvoreingenommenheit kann hier in keinem Fall die Rede sein; als die Steaming Sattelites vor zwei Jahren im Rössli abdrückten, war der Mist ab dem ersten Song geführt: Liebesgeschichte! Und dies trotz der – in unserem beschaulichen Stall – etwas befremdlich anmutenden Tweeniegroupies, welche kreischend am knöchelhohen Bühnenrand standen. Die Steaming Sattelites vereinen so einiges, der Boygroup Nimbus gehört da eben irgendwie auch dazu und gepaart mit der gehörigen Portion Schmäh, welche die Ösis mitbringen, ist er ihnen auch kaum zu verübeln, die Jungs sind einfach gut drauf. Nun sind sie mit neuem und lange erwartetem Album – „Steaming Satellites“ – im Handschuhfach auf Herbsttournee und „self titeled“ suggeriert nicht umsonst ein „zu sich kommen“. Musikalisch bewegt sich das Ganze nämlich in den bekannten Bahnen oder vielleicht treffender Umlaufbahnen und das ist verdammt gut so. Die Band weiss, was sie kann und muss sich längst nicht mehr auf Selbstsuche begeben. Ausufernder Rock mit Synthie-Timbre, leicht psychedelisch, immer Tanzbar, immer mit den schönen Dingen im Leben liebäugelnd, mit Songwriting, mit Alternative, mit Funk-Soul aber auch wunderbar unverkrampft mit Pop. Als Ganzes eine wunderbar stimmige Scheibe, dynamisch, vielschichtig und macht beim Hören einfach Spass! Die Steamings flirten drauf los, was das Zeug hält und es bleibt uns Glücklichen nichts anderes zu tun, als uns in ihren Bann ziehen zu lassen. (üd)