Trotz Namen immanenter Selbstironie scheiden sich an der Frittenbude bezüglich Qualität und Haltung seit ihrer Eröffnung 2006, in gewissen (der Humorlosigkeit verschriebenen) Dogmatiker-Kreisen, die Geister. Folgendes sei hier darum mal bemerkt: Ehrliche Pommes rot-weiss schmecken meistens besser als ein verkopftes Gault-Millau-Menu – solange das Öl frisch ist. Frittenbude machen Electro-Punk-Rap-Clash à la Audiolith. Ihre Musik ist Partymukke, daraus wurde nie einen Hehl gemacht, take it or leave it. Sie positionieren sich labelgerecht klar Links, sagten 2011 einen Auftritt am Chiemsee Reggae Summer Festival ab, um ein Zeichen gegen den Auftritt vom, gelinde gesagt, emanzipationsfernen Capleton zu setzen. Dabei bleiben sie aber Musiker und sind keine sektiererischen Aktivisten. Das bayrische Trio ist diesen Herbst mit ihrer brandneuen Scheibe «Küken des Orion» auf Clubtour und machen halt im Dachstock. Wer Bock auf Klamauk hat kreuze gefälligst auf, der argwöhnende Haufen verbleibe bitte schön im Marx wälzenden Bücherzirkel.