Die Überväter des Tuareg-Blues kommen zu uns und das ist hausintern bereits seit längerem Anlass grosser Freude. Seit ihrer Gründung 1982 in Algerien, haben sich Tinariwen nämlich nicht nur musikalisch entwickelt, sondern sich immer wieder auch politisch gegen die Unterdrückung ihres Volkes engagiert. Das Nomadenfolk wird in der Sahelzone seit den 60ern übelst getriezt und es überrascht somit nicht, haben Tinariwen, gerade durch ihren Aktivismus, vielerorts Sympathien in der Gegenkultur erlangt. Ihr Sound basiert auf traditionellen Tuareg Rhythmen, nordafrikanischem Folk eigentlich, diese sind die Grundlage des unverwechselbar warmen Timbres. Die vornehmlich synkopierten Takte werden mit Blues und Psychedelic angereichert, nichts Kompliziertes im Prinzip. Schön trocken, leichter Drone, unglaublich eingängig, eigentlich muss man es einfach lieben. Es bleibt zu hoffen, dass sich die schon etwas gesetzteren Herren in der Reitschule zuhause fühlen werden und sie in Höchstform aufspielen werden, ihr Ruf eilt ihnen auf jeden Fall voraus.