Du kennst diesen Moment: Du bist im Club oder auf einer WG-Party, eine hübsche Person scheint unerklärlicherweise Interesse an dir zu finden und fängt an, mir dir zu reden. Das Gespräch fliesst, ihr flirtet ein wenig und du stellst irgendwann die grosse, unvermeidliche, alles entscheidende Frage: „Was hörst du eigentlich so für Musik?“ Wenn dein Gespür richtig war, kommt zumindest nicht sowas wie „Alles, was halt so im Radio läuft“, aber vielleicht kommt stattdessen nicht minder konkret: „Ähm, also… wie soll ich das jetzt am besten beschreiben… Was ich im Moment voll abfeier’ ist definitiv elektronische Musik, aber nicht so Minimal oder Techno oder House, nein eher so… halt mit viel Bass, aber nicht einfach Dubstep! Also zumindest nicht der cheape… du weisst schon… Also es hat seine Wurzeln irgendwo im Drum’n’Bass und Dubstep, aber ist eigentlich wie eine Weiterentwicklung davon, sehr bass-lastig und mit vielen Einflüssen aus anderen Genres, Juke, Footwork, Jungle, Dancehall… oft so auf 160bpm und manchmal half time. Irgendwie experimentell und in England grad voll der freshe Shit. Avantgarde der Clubmusik sozusagen.“ Es folgt ein etwas hilfloses Schulterzucken sowohl von deinem Gegenüber als auch von dir. Du lässt die Person stehen, da sie tatsächlich den Ausdruck „fresher Shit“ benutzt hat, aber eigentlich hat dich die Musikbeschreibung ziemlich neugierig gemacht. Deswegen kommst du auch zu Sam Binga und Danny Scrilla in den Dachstock, da findest du nämlich mit Hilfe zwei der exzellentesten und abwechslungsreichsten Vertretern dieses Zwischengenres heraus, was dein Partyflirt so verwirrend zu beschreiben versucht hat. Genauso geheimnisvoll wird die Deko an diesem Abend, da sich nämlich drei Szenografinnen ins Zeug legen werden, dem Dachstock temporär ein neues Aussehen zu verleihen