Rollkragen, Dancemooves, Wave, Synth-Pop – CRIMER. Bis anhin alles richtig gemacht: Hype kreiert, den musikalischen Zeitgeist getroffen und dazu eine eigene Bild- und Formästhetik installiert, da gibt’s wenig zu husten. Konzept? Viel heisse Luft? Attitüde? Sicher! Na und? CRIMER preaches, quasispirituell, und so muss das auch. Musik, die viele Räume öffnet, Retrosynkretismus vielleicht, aber mit dem Blick auf den Horizont gerichtet, nach vorne, in die Zukunft. Wer dieser Kunst nichts abgewinnen kann, steht schwer unter Neidverdacht. Der Ostschweizer Bube ist schlicht ein Glücksfall fürs nationale Tanzparkett, schlägt er doch mit seinem Sound eine Brücke zwischen Hauptstromradio und Indie-Bohème. CRIMER im Dachstock, wichtiger Name, richtiger Ort. Dazu CROOKED COLOURS aus Perth Australien, das Indietronic-Trio drückt gut dicke Beats und bringt dabei vieles zum schwingen, cool. Und als Abrundung sind da noch LEYYA aus Wien, ein Duo zwischen Popfantasien und experimentellen Elektro-Frickeleien. Es steht ein glitzernd-strahlender Abend bevor, rein ins Paillettenkleid also alle und rauf in den Stock! (txt:üd)