Die Sofa Surfers sind zurück und das mit ihrem achten, pressfrischen Studioalbum «Scrambles, Anthems and Odysseus» im Gepäck. Die Surfers stehen seit nunmehr 20 Jahren für einen signature Vienna Sound, welcher oszilliert zwischen Downbeat, Trip-Hop, Dub und Electronica; gespickt mit Ravereferenzen und Einflüssen aus dem Rock natürlich – einfach geil halt. Ein audiophiler Orgasmus; die Floskel sei entschuldigt, aber die Sofa Surfers klingen immer dermassen aus einem Guss, so warm, so fett, so groovig, dass schlicht nichts anderes als ein solcher Superlativ den Nagel ihrer Beschreibung auf den Kopf trifft. Die Sofa Surfers sind deswegen jedoch noch lange keine Wohlfühltruppe oder Hippiebande – ne,ne,ne – immer schön vertrackt bleiben die Jungs und ihr Klang ist meistens ein wunderbar verzweifelter. Hoffnung flackert selten am Horizont ihrer Stücke, es gibt keine Antworten oder Lösungsansätze, es gibt nur höllisch gute Beats. „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ ist vielleicht die einzig positive Losung, welche am Horizont dieses durch und durch düsteren Schaffens die Hand zu reichen scheint: «Broken Together», wie eines ihrer Stücke heisst: Im Arsch sind wir alle, aber immerhin gemeinsam im Arsch – auf dieser zum gottverdammten Untergang geweihten Kugel… Die neue Scheibe knüpft übrigens genau da an. Die Odyssee geht weiter, bis zum bitteren Ende und obwohl Gründungsmitglied Wolfgang Schloegl letztes Jahr leider aus der Formation ausgestiegen ist, gelingt dies musikalisch dem Rest der Truppe in gewohnter Stärke. «Scrambles, Anthems and Odysseus» ist wunderbar experimentierfreudig, song-affin, sehr melodiös und einfach endgeil synthiegeschwängert. Die Stimmung bleibt dabei gewohnt dystopisch, teilweise gibt es jedoch schon fast balladesk anmutende Passagen zu hören; dass gab es bei den Wienern bis anhin noch nicht. Das Album ist facettenreich, virtuos und schlicht und einfach wunderschön zum Durchhören. Danke Jungs! (üd)