Die Pariser DJs Guido Minisky und Hervé Carvalho sind weit mehr als bloss hervorragende Plattenleger; sie sind Frickler, wahre Soundbastler. Zwei Heads auf einer Mission irgendwo zwischen Riad und Chicago. Rauer Acid-House trifft auf traditionelle Patterns aus dem Mittleren Osten und dem Nordafrikanischen Raum. Dabei scheint jedoch nicht eine Fusion das Ziel, sondern viel eher die Konfrontation – der Clash von Ost und West auf dem Dancefloor und zwar so, dass es richtig knallt! ACID ARAB sind definitiv keine Schmusekater und scheinen auch keine Utopisten zu sein; Leute die hier einen weltversöhnenden Worldmusic Charakter befürchten seien beruhigt, er fehlt gänzlich. Vielmehr ist der Timbre meist düster, psychedelisch und die Tracks mit ihren pumpenden Acid-Puls immer sehr straight-forward. Dabei wird nichts verkitscht oder der Zugänglichkeit halber vereinfacht; alles sehr raw, dirty und pretty fuckin dancable! Zur Unterstützung aus Fribourg angereist sind Luc Bersier und Michael Francey aka PANDOUR. Ein DJ- und Produzentenduo, welches momentan mit zwei Livemusikern zusammen an einem Projekt basteln. Instrumentale Grooves treffen auf synthetische Beats, Hip-Hop vermengt sich mit Housigem und Brokenbeatigem. Wunderbare Soundscapes und eine kluge Ergänzung zu ACID ARAB. Dancefloor-Unterstützung gibts von BIRU, der einen Hälfte der ROUND TABLE KNIGHTS, welcher mit Perlen aus seiner Plattenkiste zum Tanzen bis frühmorgens lockt. Das passt bestens: als musikalischer Vordenker des Bonsoirs hat er die Franzosen bereits 2014 für ein DJ-Set nach Bern geholt – da liegt es quasi auf der Hand das BIRU die Afterparty an der ACID ARAB live Premiere im Dachstock schmeisst. (txt:üd)