Wild Wild East ist eine Partyreihe, deren Ruf nicht ganz unbestritten ist, man erinnere sich an dieser Stelle an die nahezu vulgären Auswüchse der späteren Shantel Auftritte oder dem Debakel an der Trakorkestar Plattentaufe, wo ein zerplatzter Wasserballon über dem Mischpult die Show buchstäblich ins Wasser fallen liess. Aber irgendwie scheinen diese Zwischenfälle gerade auch den Reiz dieses Konzepts auszumachen, welches grundsätzlich zur Huldigung der osteuropäischen Tanzklänge gedacht ist und zum Beispiel mit den Balkan Beatbox Konzerten auch zu wahren Klassikern im Dachstock beigetragen hat. Man bedenke hier Beatbox Frontmann Tomer Yosef oben ohne und in Vollaktion im Gebälk unseres geliebten Heubodens; das war schlicht halsbrecherisch gut. Nun gibt es Bands – wie zum Beispiel das New York Ska Jazz Ensemble… –, welche bezüglich Vibe extrem gut in diese Live-Tanzmusik Schublade passen, jedoch rein musikgeografisch betrachtet von ganz woanders herkommen. Lasst uns also den Versuch wagen und karibisch-jazzige Offbeats auf slavische Klezmer Fanfaren treffen zu lassen, Westen auf Osten oder Jamaika auf den Kaukasus. Der gemeinsame Nenner ist nämlich derselbe: Stillstehen unmöglich! Bei dieser ersten Austragung von Wild Wild East vs. Wild Wild West, gibt es Heimspiel für unsere mit allen Wassern gewaschenen Post-Balkan-Beat Lokalmatadoren, welche auf die alten Ska-Jazz Routiniers aus dem Big Apple treffen, sehr vielversprechend. (üd)