Was für eine Affiche, der Moment lag regelrecht in der Luft; war ja nur eine Frage der Zeit bis sich JOE VOLK, seines Zeichens Bristol Exilant und Ex Crippled Black Phoenix Sänger/Gitarrist, mit der hiesigen Szene kurzschliesst und zu konspirieren beginnt. Et voila; VOLK betreut neuerdings BATKOVIC für seine Solosachen und scheint auch bezüglich Mastering und Release einiges in die Wege geleitet zu haben: Invada Records, das Bristol Label von Geoff Barrow (Portishead, Beak>), nimmt MARIO BATKOVIC unter Vertrag, vertrieben wird in Zukunft über Pias. Diese Liéson scheint vielleicht auf den ersten Blick nicht naheliegend, doch bei genauerem Betrachten der Solo-Projekte der beiden, geht einem ein warmes und raumfüllendes Licht auf. MARIO BATKOVIC scheint bei seinen neuen Aufnahmen die Rampensau regelrecht von aussen nach innen zu kehren, um dafür das gesamte Potential – oder vielleicht in diesem Fall das ganze Volumen – seines Instruments ausreizen zu können. Er wendet sich seinem Akkordeon mit einer solchen Sinnlichkeit zu, als handle es sich um nichts geringeres alles seine eigene Seele. Die schwelgerische Formulierung sei an dieser Stelle entschuldigt, das Ergebnis ist schlicht atemberaubend. Durch eine spezielle Aufnahmetechnik hört man nicht nur wie sich der Blasebalg – einer Lunge gleich – füllt und leert, sondern auch das Klicken der Register und Tasten, welches den Sound noch organischer klingen lässt, als er ohnehin schon ist; eine Offenbarung. Bei seinem Liveauftritt wird Batkovic übrigens noch einen Gast empfangen. Gerüchtweise einen nominell schlangengleichen und dazu stimmgewaltigen, sicher ist aber noch nichts. JOE VOLK, der hochsensorische Brite, wendet sich auf seinem Album – welches auf Glitterhouse (Rocky Voltlato, Die Nerven, Blaudzun u.a) erscheinen wird und u.a. Geoff Barrow und Ben Salisbury mitgewirkt haben – ebenfalls in einer gewissen feinstofflichen Weise seiner Musik zu. Was vorab von seiner Platte zu hören war, ist so was von eindringlich, dass es geradezu proust’sche Momente auszulösen vermag. Hier scheint sich jemand mit einem unglaublich weiten musikalischen Horizont seiner eigenen Geschichte dermassen fein behandschuht und trotzdem unsentimental anzunehmen, dass dabei gleichzeitig Raum zum Assoziieren für alle entsteht; für alle die sich diesen irgendwie kostbar, fragil klingenden Songs annehmen. Sämtliche Einnahmen des Abends gehen vollumfänglich an Openeyes Balkanroute, ein Projekt getragen von Aktivisten für die direkte Hilfe und Unterstützung von Menschen auf der Flucht in Europa. www.balkanroute.eu 2016 – zeig Dich solidarisch. (txt:üd)