1995 als musikalischer Arm des Acid Mothers Temple Soul Collective gegründet, hatte Gitarrist und Begründer Makoto Kawabata nie die Absicht, eine feste Gruppe von MusikerInnen als Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso U.F.O. um sich zu scharen.
Dennoch wurde seine intensiv tourende «Freakout Group for the 21st Century» weitgehend als solche wahrgenommen, und der Ausstieg von Cotton Casino letzten Frühling, welche mit Synthesizer und Stimme, ausgiebigem Bier- und Zigaretten-Konsum zu Sound und Bild der Band beigetragen hatte, markierte einen gravierenden Einschnitt in die Geschichte des Projekts.
Hinzu kam eine körperliche und geistige Ermüdung durch beständiges Touren, eine Unzahl von Veröffentlichungen auf über den Erdball verstreuten Labels, ihrer Musik entsprechende Verbreitung verschaffend, sie jedoch, wie Makoto auf der Homepage schreibt, zurückliess wie eine Gruppe von Dinosauriern, am Aussterben.
Ein vor der «Minstrel in the Galaxy»-Tour letzten Herbst schon angenommenes Engagement seines Solo-Projekts Mothers Of Invasion anfangs dieses Jahres, und die Tatsache, dass das ze(h)njährige Bestehen von A.M.T. zu feiern anstand, brachte Makoto auf die Idee, eine neue, kräftige Formation aufzustellen, welche dem sozusagen untergehenden Dinosaurier, der das vorangehende Projekt war, zumindest ebenbürtig wäre, fähig, den sterblichen Überresten den letzten Segen zu erteilen.
Um diese Herausforderung einzugehen, zum Yin das Yang zu gesellen, brauchte er musikalische Mitstreiter, welche die Fähigkeiten des früheren Line Ups noch überboten, und sein erster Verbündeter wurde Hiroshi Higashi, langjähriger Freund, der schon in der alten Besetzung Gitarren und Synthesizer beigesteuert hatte.
Es entstand ein neues Monster, beweisend, wie weitreichend die Vernetzungen im Soul Collective sind: Die A.M.T. & The Cosmic Inferno genannte Re-Inkarnation besteht neben den Beiden aus Mitsuru Tabata, Gitarrist bei Zeni Geva, ex-Boredoms, Leningrad Blues Machine, am Bass, und den zwei Drummern Koji Shimura, der mit High Rise und White Heaven, mit Makoto schon mit Mainliner unterwegs war, und Futoshi Okano, der bei Ghost und Subvert Blaze mitmachte.
Das Observatorium für kosmische Soundologie und intergalaktische Geschwindigkeitsforschung sagt bevor, dass hier Schallgrenzen durchbrochen werden, neues Territorium geschaffen wird für Wesen aller Art, welche Energie zu schöpfen vermögen aus der Verbindung von altertümlich irdisch anmutender Folklore mit bestimmt ausserirdischem Spacerock, das Licht zwischen Diesseits und Jenseits immer und überall erblicken wollen. Auf einem fliegenden Teppich.