Nach der «Magical Ministry Tour», welche sie 2002 auch nach Europa geführt hat, steht die diesjährige Tour unter dem nicht minder witzigen Titel «Minstrel In The Galaxy».
Als «Freak-out Group for the 21st Century» 1995 vom Gitarristen und Speed Guru Makoto Kawabata mit Leuten aus dem Acid Mothers Temple Soul Collective, einer Gemeinschaft von Künstlern aller Sparten, Bauern, ausgestiegenen Yakuzas und anderen Verrückten gegründet, zur Zeit mit Atsushi Tsuyama, Monster Bass und Cosmic Joker, Hiroshi Higashi, Synthesizer, Gitarre, Stimme und Dancin’ King, und Hajime Koizumi, Drums und Sleeping Monk unterwegs, zeugt jede Namensgebung und noch so manches Detail ihrer Musik von ihrem grossen Humor, wobei jedoch das Resultat ihrer Zusammenarbeit sehr Ernsthaft wird, wenn es um’s Abrocken geht.
Mit einer tiefen Liebe zu mittelalterlicher Musik aus Europa, und zur Rockmusik aus der Zeit, als sie noch Kraft und Saft hatte, bringen sie eine auf unzähligen Alben auf verschiedensten Labels dokumentierte (zur Zeit erscheinen gleich vier neue Alben allein von A.M.T., zu schweigen von den Nebenprojekten), durch verschiedenste Zusammenarbeiten mit anderen Projekten geschliffene Musik auf die Bühne, die in der Tat fast nicht von dieser Welt sein kann, in anderen Sonnensystemen ihren Ursprung hat, uns auf das Zeitalter des Raumfahrt-Tourismus vorbereitet, darauf, dort draussen eine leichte Nostalgie beim Erinnern an die mittelalterlichen Zuständen auf unserem Planeten zu verspüren.
Es passt da gut, dass mit dem Projekt Neither/Neither World das Gothic Folk-Projekt der amerikanischen Musikerin Wendy Van Dusen, deren Stimme unter anderem auch auf mehreren Current 93-Alben zu hören ist, den Abend eröffnen wird, bevor es ab in den Hyperspace geht.