Hinter dem Bandnamen, der es in der Kategorie «Schrecken der Hausfrauen im Bibel-Gürtel» mit den Queens of the Stoneage aufnehmen kann, verbirgt sich eine fünfköpfige Band, welche nicht aus Alabama stammt, sondern aus Richmond/Virginia, deren Musik gemeinhin in der Schublade Stonerrock abgelegt wird, wobei die sie machen mit solchen Kategorisierungen nichts am Stetson haben.
Tatsächlich machen die fünf einfach, was ihnen gefällt wie es ihnen gefällt, daneben haben sie ihre Day-Jobs. Nachdem sie drei Alben für das Label aufgenommen hatten, als Frank Kozik’s Man’s Ruin-Label einging, sind sie nun auf Relapse gelandet, wo auch einige der zeitgenössischen Bands zuhause sind, die zumindest der Schlagzeuger als hervorragend betrachtet: Keelhaul, High On Fire, Orange Goblin, Spirit Caravan sind im Namens-Strom enthalten. Ansonsten zählen zu ihren Favoriten hörbar Bands, die in den Siebzigerjahren neuen musikalischen Boden erschlossen haben, Led Zeppelin, Lynyrd Skynyrd, Thin Lizzy zum Beispiel.
Dann gibt es aber auch andere Einflüsse aus dem Metalbereich, Death und Doom, Iggy und die Stooges, wobei sie auch, wenn sie sich danach fühlen, akustische Instrumente zur Hand nehmen können, in eine Ballade stürzen, und vermittels in ihre Zwei-Gitarren-Front gewobenen Melodien die höheren Stimmungslagen nicht vernachlässigen.
Dass Stonerrock, einst als Name für die Musik einer Handvoll Projekte erfunden, zu einer Schublade geworden ist, welche voll ist mit Bands, die sich daran messen, noch ähnlicher zu klingen als diejenigen, auf die der Name geprägt worden ist, macht eine eigenständige Band wie A.T.P. so erfrischend, welche ohne Zweifel die Stonerrock-Gemeinde erfreuen wird, aber daneben noch so viele Leute mit ganz anderen musikalischen Vorlieben.
Wie auf den beiden bisher auf Relapse erschienen Alben «Staring At The Divine» (2002), und dem diesjährigen «Fulton Hill» nachzuhören, geht es in erster Linie um Musik, hinter der Gefühle stehen, die sich artikulieren, nicht um Produkte, die verkauft werden müssen. Musik, eben, wie sie live auf der Bühne am intensivsten herüberkommt.