Der Poet, Musiker, Puppenspieler, Anarchist und Dadaist Ted Milton gründete sein Trio Blurt 1980. Das Saxophonspiel erlernte er, wie er einmal sagte, um sich den Aufenthalt im Irrenhaus zu ersparen. Schon mit dem ersten Untergrund-Hit «My Mother was the Friend of an Enemy of the People» – der Titel gibt auch den ganzen Text des Songs ab – setzte die Band die Massstäbe für das, was noch von ihr kommen würde:
Musik, die ihresgleichen nicht sucht, weil es sie da, wo sie nicht ist, nicht zu finden gibt. Das schrille, expressionistische Saxophonspiel Miltons, unterlegt mit der soliden, auf die Knochen reduzierten Arbeit des Schlagzeugs und der Rythmus-Gitarre, durchsetzt mit den gesprochenen, geflüsterten oder geschrienen Texten Miltons, ergibt einen Sound, der in mehrere und in keine Kategorie passt:
New Wave, Punk, Jazz, Afro, Funk, Disco, Gospel, Soul, Kabarett, grober Ernst, von allem ist etwas dabei, aber es gibt keinen Begriff dafür. Nach dem Volume 1 der Best Of-Compilation «The Fish needs a Bike» (2003), mit Perlen aus über zwanzig Jahren reichhaltigen Schaffens, erscheint bald Volume 2.
Wie immer können wir Ted Milton beim Wort nehmen, wenn er sagt, dass dies «die erste letzte Tour» («the first last tour») von Blurt sein wird, denn er lässt offen, ob dieser letzten Tour noch weitere folgen werden. Immerhin ist dies ein Aufruf an alle diejenigen, welche sich dem Phänomen noch nicht gestellt haben, anerkennend oder begeistert sind, sie gesehen und gehört zu haben, dass dies vielleicht die letzte Gelegenheit sein könnte, Blurt live zu erleben! (Zu ihren Anhängern gehören übrigens Leute, welche sonst eine Aversion gegenüber Saxophonklängen verspüren).