Der aus L.A. stammende Musiker und Produzent Daedelus, der eigentlich Alfred Weisberg-Roberts heisst, gehört zu den Leuten, die nicht müde werden, im ausgewählten Sampling-Laden Stile und Epochen der Musikgeschichte aufeinander prallen zu lassen, um zu hören, was dabei passiert, und ihre Experimente soweit getrieben haben, dass sich das anhört, als gehörte alles sowieso zusammen.
Nach dem vorherigen «Exquisite Corpse» (2005) für Ninja Tune, dessen Titel auf eine Technik der Surrealisten anspielt, ein Ganzes zu schaffen aus Teilen, die ohne Kenntnis der anderen Beiträge zum Gesamten entstanden sind, einem der langjährigen Zusammenarbeit mit Leuten wie Busdriver entsprechenden Hip Hop-Album mit Beiträgen von Mike Ladd, TTC, Laura Darling, MF Doom u.a., erschien letztes Jahr «Denies the Day’s Demise», auf welchem er ohne Kollaborationen auskommt.
Dabei geht es einerseits darum, das Kind, welches nicht schlafen gehen will, in seiner Abenteuerlust zu unterstützen, andererseits um ein tiefes Bedürfnis, die Welt zu retten vor dem Ersterben des Lichts, das mitunter auch Erwachsene befällt. Dass seine Musik als Jazz für das 22. Jahrhundert beschrieben wird, sein unermüdlicher Output, alles deutet darauf hin, dass er mehr Material auf Lager haben wird als nötig, diese Nacht im Dachstock zum Tag zu machen.