Die Gesichter sind bleich, die Kleider sind schwarz, die Hände zittern, wie im Fieber sind sie am Tanzen: Da hat sie wohl das Tanzfieber erfasst. Das muss der DJ Fiebertanz sein, oder die DJs vom Black Planet, die da mit Obskuritäten und Juwelen von Ur-Punk bis Ur-EBM, von Wave bis Minimal-Techno der 80er, und den elektroiden Stilen der 90er/2000er-Jahre zu Werke gehen.
Hinter Fiebertanz verbirgt sich Jonas Hofmann, der unter diesem Namen eine Party- und Konzert-Reihe, ein Webzine, eine Designschmiede aufgebaut hat, und seiner Einstellung zur Musik als DJ Ausdruck verleiht: Mit Sounds von genreübergreifendem Underground zu untergründigem Overground hat er schon Clubs von Hirscheneck bis Palais X-tra, von Café Mokka bis Sedel, von Kraftfeld bis Tonimolkerei, und viele andere gerockt.
Live und als DJ wird an diesem Abend der Franzose Holeg auftreten, der sich seit den späten 80er-Jahren mit elektronischer Musik befasst. Als Spies begann er 1996 seine eigenen Tracks zu produzieren, vorwiegend dem Ambient-Bereich zuzuordnen, emotionsgeladene Klanglandschaften mit betontem Soundtrack-Charakter.
Die Mühen ein Label zu finden, denen er mit seinen musikalischen Hybriden in Europa begegnete, wo sich das Publikum scheinbar scharf den Genre-Grenzen entlang in Szenen aufteilt, weshalb seine genreübergreifenden Werke nicht mehrheitstauglich erschienen, begegnete er in Japan nicht, wo er durch seine Freunde von Juno Reactor eingeführt wurde: Japan ist zu seiner zweiten Heimat geworden. Ein grosser Teil seiner Werke wird dort publiziert, und er wurde unter anderem eingeladen, einen audiovisuellen Remix von Takashi Miikes Schocker «Ichi the Killer» zu verfertigen, der ihm wiederum einen Preis am Filmfestival von Rotterdam bescherte.
Musik, Video, Theater, Tanz, Multimedia – am liebsten würde Holeg alle Kunstformen zu einem schillernden Ganzen vereinen. Ein solches mag entstehen, wenn das Publikum sich tanzend auf einer Theaterbühne wähnt, die Musik mit den Visuals von Tectonics verschmelzt.