Nach dem fulminanten Debut «My Rocky Mountain» (Pulver Records, 2005), mit welchem sich der Multiinstrumentalist, Komponist und Arrangeur aus Budapest sozusagen über Nacht in die Herzen einer stets wachsenden Gemeinde gespielt hat, sind die Erwartungen an das folgende Album dementsprechend hoch. Mit diesem Bewusstsein haben sich der Bandleader und Studio-Tüftler Ambrus Tövisházi, wie er mit bürgerlichem Namen heisst, und seine siebenköpfige Crew die angemessene Zeit genommen, den Zweitling in die Welt zu setzen. Ende letzten Jahres in Ungarn erschienen, hat das Label Le Pop aus Deutschland diesen Februar «The Trouble Soup» nun auch ausserhalb seiner Heimat in die Läden gebracht. Der Gefahr, mehr vom Gleichen nachzuschieben, entgeht das neue Werk elegant, indem da sehr wohl Elemente vorhanden sind, welche schon für das Debut charakteristisch waren, insgesamt aber ein erfrischend anderes Album herausgekommen ist. Bestand «My Rocky Mountain» aus einer Reihe eigenständiger Perlen, für deren Live-Umsettzung die Erik Sumo Band gegründet wurde, dürfte das neue Material verstärkt auf die Instrumentalisten und die beiden Sängerinnen zugeschnitten sein, so dass «The Trouble Soup» wesentlich kompakter daherkommt. Dabei besteht der Reiz des Ganzen wiederum aus der Verschmelzung scheinbar unvereinbarer Elemente, von japanischem Folksong über Afro-Blues zu Soundtracks sozialistischer Animationsfilme, Rockabilly, Reggae und Chanson, welche sich im brodelnden Suppentopf zu einer höchst bekömmlichen Mahlzeit vereinen. Eine der herausstechenden Würzen ist wiederum der Gesang von Erzsi Kiss, deren Texte an französische Chansons gemahnen, ohne dass auch nur ein Wort ihrer Kunst-Sprache in irgendeinem Diktionär auftauchen würde. Produziert wurde auch auf die Tanzbarkeit der insgesamt rockigeren Songs hin, so dass da nur noch bleibt, sich auf deren Live-Umsetzung zu freuen: Guten Appetit!