Die erste Begegnung der beiden Bands 1999 anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Clubs «La Vapeur» in Dijon, wo sie aufeinanderfolgende Konzerte bestritten, liess bereits die Idee eines gemeinsamen Projektes aufkommen. Auf dem dritten Album «Barb4ry» (2003) von EZ3kiel war denn auch das Stück «3, Rue Monplaisir» enthalten, eine Studiozusammenarbeit.
Für die eigentliche Herausforderung, eine Zusammenarbeit auf der Bühne, bot sich Gelegenheit ein Jahr später, als EZ3ekiel zum zehnjährigen Bestehen ihrer Band ein Live-Konzert organisierten, welches, in Bild und Ton festgehalten, die wichtigsten Leute vereinte, welche mit ihnen kollaboriert hatten. Zu diesem Anlass wurde auch DAAU eingeladen, und das Resultat war so begeisternd, dass die Planung einer gemeinsamen Tour in Angriff genommen wurde.
Die Anarchistische Abendunterhaltung, benannt nach dem Theater, in welches sich der Protagonist von Hermann Hesses «Steppenwolf» verirrt («Eintritt kostet den Verstand»), nahm ihren Anfang 1992 mit vier klassisch ausgebildeten Konservatoriums-Abgängern, welche danach trachteten, den vorgegebenen Weg zu meiden, stattdessen mit ihren Instrumenten die Rockbühnen zu erobern.
Dass und wie solches mit Akkordeon, Klarinette, Violine und Cello möglich ist, machten sie in der Folge vor: Da mit ihren Instrumenten das Publikum nicht mit Volumen zu überwältigen ist, sie es in dem Gebiet mit Stromgitarren nicht aufnehmen können, müssen sie auf Intensität setzen, und auf technische Brillanz.
Das Resultat kommt daher wie eine Mischung aus Vivaldi, Ost-Europäischer Folklore und Frank Zappa, je nachdem gewaltig abrockend, oder mit einer Prise Dub, ergänzt mit Stimmen, mal einem Schlagzeug, einem Kontrabass, Electronics, einer Flamenco-Gruppe, oder einem Symphonieorchester. Nach zwei Alben für Sony, «We Need New Animals» und «Life Transmission», haben sie sich von den Majors verabschiedet, und ihr eigenes Label Radical Duke gegründet.
Die musikalischen Übereinstimmungen mit dem französischen Trio EZ3kiel sind in der Tat frappant, und auch die sind immer wieder offen, ihre Formation Bass/Grafik & Visuals, Schlagzeug, Electronics («Machines») mit Gästen zu erweitern – wobei im Fall der Zusammenarbeit mit DAAU schon fast von einer Fusion zu sprechen ist.
Ihr ethnischer Electro-Dub, wie sie ihre Musik selbst bezeichnen, geht mit dem DAAU-Sound eine schon fast beängstigend dichte Fusion ein. So wird denn der Abend aus dem Set des einen Projekts bestehen, in ein gemeinsames Set übergehen, und im Set des anderen Projekts ausklingen. Doch, so wie wir uns das vorstellen, wird es da noch nicht zu Ende sein … Auf keinen Fall verpassen!