Lange war es still um Firewater, beteiligte Musiker waren umso aktiver mit Gogol Bordello, Balkan Beatbox, oder als DJs, wie Shot’Nez. Geistiger Vater und treibende Kraft hinter dem Projekt, das als loses Kollektiv von Musikern angelegt ist, welches auch schon Duane Denison von Jesus Lizard, Jennifer Charles von Elysian Fields, Oren Kaplan und Tamir Muskat von Gogol Bordello und Balkan Beat Box umfasst hat, ist Tod Ashley, der mit der Band, die 1997 ins Leben gerufen wurde, den Punk-Feel seines früheren Projektes Cop Shoot Cop mit Klezmer und Balkan-Sounds verbinden wollte.
Im Verlauf von fünf Alben wurden weitere Einflüsse einbezogen, Bollyood- und Serie Noire-Soundtracks, Banda aus Mexiko, Russische Folklore hatten ihre Auftritte. Nachdem 2004 der mittlerweile endlich abgetretene Präsident wiedergewählt wurde, und er sich von seiner Frau getrennt hatte, New York kälter als je wurde, hielt ihn nichts mehr dort. Er stellte seine Sachen ein, und machte sich mit Laptop und Gitarre auf eine dreijährige Reise, die ihn von Istanbul über Thailand nach Indien führte, von da nach Pakistan.
Von der geplanten Rückkehr in die Türkei durch Afghanistan und Iran sah er ab, was seiner Gesundheit nur zuträglich sein konnte. Unterwegs lud er hier und da lokale Musiker ein, ihre Traditionen zu präsentieren, sammelte auf dem Laptop die so gewonnenen Tondokumente seiner Odyssee, welche in das letzten Frühling erschienene Album «The Golden Hour» eingeflossen sind, produziert von Drummer Tamir Muskat.
Seither sind Firewater, weilt Tod nicht gerade in seiner neuen Wahl-Heimat auf der Insel Bali, fleissig unterwegs, die neue Ansammlung von Perlen, die das neue Album birgt, in einem wohl dosierten Mix mit Klassikern aus dem Repertoire live unter die Leute zu bringen. Dabei begleitet wird er jeweils von einer erlesenen Schar Musikerinnen, bezeichnenderweise nicht immer von den selben wie beim letzten Mal, aber immer zusammengeschweisst zu einer «Band of Gypsies» mit der Garantie, dass die Party abgeht.