Wie ist das, Rock’n’Roll in Tokyo? Zu sagen, das sei wie eine Blues Explosion, wäre vermessen, denn da gibt es noch so typisch japanische Ingredienzen.
Nicht nur, dass alles von diesem Trio bei jeder Lautstärke «in the Red» auf den Reglern anzeigt, es gehört auch dazu, dass jede®, der sie live hört, den Kamikaze in sich spürt, Fesseln sprengt, sich gehen lässt. Es ist, obwohl Clichés wie Tollen, Lederklamotten, Zigarretten in den Mundwinkeln und Büchsenbier im Spiel sind, nichts als purer Rock’n’Roll, wie er selten noch aus seinem Ursprungsland kommt.
Eigentlich bietet Guitar Wolf eine Art Prävention vor dem Amoklauf. – Diese These unterstützt der Film «Wild Zero», in welchem ein Fan der Band Guitar Wolf zu einem Konzert in einer entlegenen Gegend nachreist, die von dreisten Aliens beherrscht wird, welche gewissen italienischen Zombie-Filmen aus den Siebzigerjahren entsprungen sein könnten, und welcher darin kulminiert, dass sein Held, der Gitarrist Seij, das feindliche U.F.O. mit seiner Axt, der Gitarre entzweit. Da der Film, japanischer Trash vom Feinsten, auf Celluloid im Land weilt, wird er vor dem Konzert zu sehen sein.