Wie sehen weisse Hügel aus? Unberührt, nackt, friedlich? Der düstere Rock von White Hills klingt aber eher nach dunklen und mysteriösen Tälern als nach weich geformten Bergen. Ihre Musik ist himmlisch und schwer, tröstend und erschreckend, verletzend und heilend zugleich. Die ausgeprägte Produktivität des New Yorker Spacerock-Duos White Hills beschert uns mit schöner Regelmässigkeit amtliche Genre-Leckerbissen. So fügen Dave W., der Herr an der Gitarre, und Ego Sensation, die Dame am Bass, ihrem umfangreichen Backkatalog einen weiteren logischen Baustein hinzu. “So You Are… So You’ll Be” nennt sich das gute Stück, welches 2013 veröffentlicht wurde und bereits die ersten Takte machen unmissverständlich klar, wer hier am Werk ist. Der markante Gitarrensound und die manisch-hypnotischen, eher gesprochenen als gesungenen Vocals, lassen keinen Zweifel aufkommen. Wieder wurde dieses Album von Martin Bisi in den BC Studios in Brooklyn aufgenommen, und kommt insgesamt aufgeräumter als bisher daher: Bisi hat es geschafft, dem White Hills Sound eine Transparenz zu verleihen, die dennoch nicht auf die typischen Multi-Layers und Noise der Band verzichten will.
Die Simplizität, die rockende Spielfreude einerseits, sowie die experimentellen, psychedelischen Jam-Abfahrten als Gegenpol, machen die Besonderheit dieser Band aus. Für den neuen Jim-Jarmusch-Film “Only Lovers Left Alive” standen WHITE HILLS vor der Kamera und spielten sich selbst. Man darf jedenfalls gespannt sein, denn schon bei den letzten Shows im Rössli haben sie uns ordentlich auf die Mütze gegeben, im musikalischen Sinne natürlich. Und ein überaus zufriedenes Publikum hinterlassen. Ein spannendes Erlebnis für Auge und Ohr!