Reich werden die beiden Barcelonesen Spazzfrica Ehd und Papa duPau mit ihrem neusten Album “Wanananai” sicherlich immer noch nicht werden, aber die Zuneigung der Hörer, die ihre abseitigen Klänge zu goutieren wissen, haben sie spätestens jetzt wohl für alle Zeiten sicher. Wie die Live-Erfahrung der letzten Jahre gezeigt hat, kann man ihr immer sehr begeistertes Publikum genauso wenig in eine Schublade packen wie ihre Musik, denn Za! finden ganz einfach außerhalb gängiger Muster, festgefahrener Szenen und musikalischer Erwartungshaltungen statt. Stattdessen transportiert das Duo nicht weniger als eine unbändige Lust am Musizieren und weiß mit seiner grundehrlichen Unbeschwertheit zu gefallen. Die Tatsache, dass sie mit “Wanananai” schon ihr viertes Studioalbum aufgenommen haben, dürfte Beweis genug dafür sein, dass sie sich bei ihrer Post Worldmusic durchaus etwas mehr gedacht haben. Was man hier zu hören bekommt, kann man wirklich nur mit “ansteckend” beschreiben, und wie schon auf “Megaflow” nehmen Za! Einflüsse unterschiedlicher Genres aus verschiedenen Ecken der Welt und jagen diese durch analoge Effektgeräte, Looper und Trompeten. Den Afrika-Anteil haben sie dieses Mal geringfügig zurückgefahren, und so sind sie nach wie vor musikalisch vor allem in Spanien und seinen Kolonien unterwegs, aber dafür machen sie sich bei “Gran Muralla China” auch (und das nicht nur im Titel) über das Morgenland her; und wenn man dem Info glauben darf, handelt es sich bei “Cha Cha Cha” ebenfalls um einen Ausflug nach Asien, denn laut diesem handelt es sich hier um “Balinese melodies”.
Schnaak & The Rundu Choir ist der Electro-Abkömmling des deutschen Rabatz-Duos SchnAAk (Mathias Jähnig / Johannes Döpping). Die EP “No Security through Numbers” ist ihr erster Ertrag. Das Klangbild wird aus analogen Synthesizern, präparierten Gitarren, wuchtigem analogem Drumming, Lofi-Samples und billigen Plugins erzeugt und live (!) gespielt. Im Jahr 2012 hatte Mathias Jähnig, der neben Konzept auch alles Visuelle bei SchnAAk beisteuert, die Gelegenheit ein Jahr lang mit seiner Frau unter dem !Kung-Volk in Namibia und Angola zu leben – eine einschneidende Erfahrung zweifelsohne. “No Security through Numbers” nimmt sich der Herausforderung an, einen komplett anderen Lebensentwurf zu verstehen und befasst sich mit dem Prozess, sich selbst zu erlauben, dem “Fremden” Stück für Stück anzunähern.