Ein düsterer Trip durch das Tunnelsystem in die Abgründe der menschlichen Psyche, ein kühlender Aufenthalt auf der Schattenseite.
Mit Bass, Gitarre und Electronics schaffen die Melanchoholics Soundtracks, die eine beklemmende Realität begleiten und reflektieren, irgendwo zwischen Drone-Ambients, vor allem von der Gitarre getragenen, flüchtigen Melodie-Strukturen, vom Bass zerrissenen Dub-Fetzen und heruntergepitchten Doom-Loops, Samples von Geräuschen, Sprache aus Medien und von der Strasse, und Power-Electronics.
Das Ganze mag noch so einen miesen Trip darstellen, da sind immer wieder Momente von elementarer Schönheit, und etwas, was vorantreibt. Es gibt keinen Stillstand, auch wenn sich ihre Soundlandschaften sehr gemächlich ausbreiten.
Die Zugehörigkeit zum deutschen Label Deafborn, welches sich seit Jahren um die Veröffentlichung und Präsentation von internationalen Noise- und Industrial-Acts verdient gemacht hat, verbindet die beiden Schweizer von Skalpell ebenso mit den Melanchoholics, wie sie die Grundstimmung ihrer Musik teilen.
Mit vorwiegend Feldaufnahmen und Power-Electronics arbeitend, steuern ihre Stücke jedoch auch gelegentlich auf einen EBM-mässigen Dancefloor hin, ohne dabei den alptraumhaften Unterton aufzugeben. Schliesslich wollen die beiden nichts weniger, als die Grenzen menschlichen Verhaltens analysieren, erforschen und reflektieren, den Soundtrack zur fortschreitenden Degenerierung der Spezies liefern.
Als «harsche Sound-Skulpturen, die Leiden und Krankheiten der geistig überentwickelten menschlichen Art symbolisierend, mit meditativen und repetitiven Klang-Mustern Türen zum passiven Widerstand öffnend», beschreiben sie selbst ihre Musik.
Begleitet von Visuals.