Musik ist eine universale Sprache. Wozu braucht es Worte, einen Sinn jenseits der Kommuniktation, die ein Schlagzeug, ein Bass und zwei Gitarren in die Welt setzen können, und vielleicht die Reaktion eines Publikums, das die wortlose Botschaft aufnimmt, um die Existenz einer Band zu rechtfertigen?
Die Antwort der vierköpfigen Gruppe aus Tokyo, deren Debut «Under The Pipal Tree» auf John Zorns Tzadik-Unterlabel «New Japan» erschienen ist, fällt klar aus: Ihre Musik macht ohne Worte am meisten Sinn, umso mehr, als die jungen Leute sich ausserhalb der japanischen Muttersprache kaum unterhalten können.
Mit einem Fundus musikalsischer Geschichte im Rücken, deren Fundamente von psychedelischem Krautrock über My Bloody Valentine bis zu Sonic Youth reichen, mit Affinitäten zu frühen Mogwai-Releases, sind sie vollkommen imstande, auszudrücken, was sie für Gefühle haben, wenn sie durch eine Strasse gehen.
«Melancholie war nie schöner», wird ihnen von der Kritik attestiert, und mit dem Zusatz, dass sie über komponierten Ansätzen umso lauter und aggressiver sich ergehen, je weniger Publikum zu einem Konzert erscheint, ist das Szenario für den Abend abzusehen:
Ein geniales, lautes und angriffiges Konzert mit hypnotisierender Wucht, welches leider alle verpasst haben werden. Es liegt an Euch, unser letztes Konzert vor der Sommerpause im Dachstock mitzuerleben!