Garbage-Recycling, Instrumente aus Mülltonnen, Fahrradrädern, Sägeblättern, Benzinkanistern, Haushaltsgegenständen, Computer-Casings, Nägeln und Schrauben, und anderen Überlassenschaften der Gesellschaft des teilweisen Gebrauchs von Gegenständen, sind das Fundament von Neptune, dem Projekt des bildenden Künstlers und Musikers Jason Sanford aus Boston.
Ebenso zu Hause in Galerien, wo ihre selbstgebauten Instrumente als skulpturelle Objekte gefeiert werden, wie in Venues, wo ihre Musik als Hybrid aus Einflüssen wie Cop $hoot Cop, Pussy Galore und Minutemen als die letzte Inkarnation der Trash-Kultur erscheint, die noch die Unabhängigkeitsfahne hissen darf, sind Neptune ein willkommener Auftakt zum Reitschule-Fest, welches der Verwertung und Verwendung von nutzlosem Müll ein «Hey, Denk Mal!» setzen möchte.
Ein schöner Zufall, dass der Anlass noch zusätzlich den Funken von Enon mitkriegt – deren amerikanisch-japanischer Pop irgendwo zwischen Sonic Youth und Butthole Surfers liegt, wobei die Bassistin, Sängerin und Komponistin Toko Yasuda, welche mit Blonde Redhead unterwegs war, dieses gewisse Flair einbringt, den zwischen Elektro-Pop, Rock’n’Roll und verhaltener Psychedelik pendelnden Sound zu veredeln.