Dass digitale Beats und Samples auf Live-Instrumentierung treffen, ist nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden Bands, die mit einem Doppelkonzert diesen Abend im Dachstock bestreiten werden:
Während Axel Hirn und Flo Fleischmann von Noiseshaper von Wien nach Berlin ausgewandert sind, um in der deutschen Metropole elektronischer Musik fortan ihren Output zu produzieren, entstand das anglo-türkische Projekt Oojami um Necmi Cavli in dessen Londoner Exil, wo zwar sein Abschluss in Wirtschaftswissenschaften aus der Türkei nicht anerkannt wird, er dafür aber umso mehr Zugang zu neuesten Entwicklungen der elektronischen Dancefloormusik und Ravekultur gewinnen konnte, und nebenher sein eigenes Studio und die «Hubble Bubble»-Clubnächte in der zum Szenetreff mutierten Union Chapel von Islington aufbaute, in welchen musikalische Einflüsse aus seiner orientalischen mit denjenigen der neuen westlichen Heimat in einen fruchtbaren Wettstreit treten.
Neben türkischen Traditionen werden dabei auch solche aus Asien und Afrika verarbeitet, wie auf dem Debut «Bellydancing Breakbeats» unschwer herauszuhören ist.
— Dass Noiseshaper mit ihrem Projekt ebenfalls auf einem britischen Label zu Hause sind, Rocker’s Hi Fi’s «Different Drummer», kommt nicht von ungefähr, haben sich die beiden, die live meist mit MCs zusammenarbeiten, doch der Dub- und Dancehall-Kultur Jamaicas verschrieben, welche in unseren Längen und Breiten vor allem über Einwanderer aus der Karibik in das Inselland bekannt wurde.
Mit Drums, Gitarre, Melodica und Keyboards schaffen sie die Klänge, welche sie mittels Elektronik zu ihrem eigenen Sound erweitern, der mit dem kürzlich erschienen Album «The Signal» nach dem Debut «Prelaunch Sequence» mit einer weiteren Scherbe für den Hausgebrauch dokumentiert wird, der aber, wie an ihrem Special Guest-Auftritt an einer Mouthwatering-Nacht festzustellen war, auch gewaltig den Dancefloor rocken kann.
«East meets West to move your feet to!».