Fleissige Konzert-Aktivitäten gehören nicht zu den auffälligen Eigenschaften der irgendwann einmal im ländlichen Oberdiessbach gegründeten Roy & The DMC, bestehend aus drei Brüdern und einem Kumpel, der ebenso der vierte Bruder sein könnte.
Schon eher fällt auf, dass sie in ihre seltenen Gigs ihre ganze Energie stecken, wie auch das ganze drum und dran, Verpackungen ihrer Veröffentlichungen, T-Shirts etc., mehr vom Hang zu liebevoller Gestaltung als von massenhaftem Absatz sprechen.
So erschien, nach einigen Singles auf Record Junkie, ihre Debut-LP «Forgotten Million Sellers» auf Lightnin’ Beat-Man’s eigenem Voodoo Rhythm-Label, «Vinyl only» wie sich’s gehört, in einem aufwendig gestalteten Klappcover mit Siebdruck.
Soll es anderen Labels überlassen sein, ihre Musik auf kleine silberne Scheiben zu pressen, wie es das amerikanische Label In The Red mit ihrem vollen Debut gemacht hat, wo sie in der Gesellschaft von Gruppen wie Royal Trux, Pussy Galore oder Boss Hog gelandet sind.
Und mit ihrem rohen, schnörkellosen Mix aus Blues, Noise, Country wie er an keinem Truckerfestival gespielt wird, und dem immer präsenten Rock’n’Roll, sind sie da auch richtig, denn auch ihre Scherben weisen die für Aufnahmen im roten Dezibel-Bereich typischen Verzerrungen auf, die auch für ihre Ur-Helden, The Velvet Underground charakteristisch waren.
Etwas gewundener und weniger direkt kommt der Sound der vor etwa acht Jahren in Baden gegründeten Band Disco Doom daher, deren Vorlieben für den Stonerrock, etwa der Queens Of The Stone Age, den Grunge von Dinosaur Jr., mit einer Prise Elektronik wie sie Suicide einsetzten, und die Low-Fi-Attitüde von Guided By Voices oder Sebadoh nicht zu überhören sind.
Nach einem jahrelangen Drummer-Karussell aus Schlagzeugern, die kamen und gingen, erschien 2002 ihr Erstling «rrkr» auf ihrem eigenen Label Defer, wie auch ihr zweites Werk «Binary Stars», welches das in Australien ansässige Label Architecture Records auf die Band aufmerksam gemacht hat, das ihr neues Album diesen Frühling veröffentlicht.