Sage Francis ist einer der größten Reimer seiner Generation. Der Wortwitz des Rappers aus Providence, geschärft durch seine Erfahrung als Spoken-Word-Künstler, und sein ziemlich einzigartiger Flow haben ihn schon in jungen Jahren zur Legende werden lassen. Das und seine eindeutige Haltung, seine politische Einstellung, sein Talent, nicht nur zu inspirieren, wie man so blöd sagt, sondern wirklich zu beeinflussen. Oder wie Francis selbst es ausdrückt: ”It’s more about storming the castle than about watching the throne.” Francis hat sich in seiner Karriere allem gewidmet: Er hat renommierte Freestyle-Battles gewonnen, grandiose Mixtapes veröffentlicht (zuletzt erschien im Dezember ”Sick To Death”), der amerikanischen Öffentlichkeit im Oktober 2001 gesagt, wie bigott ihre Haltung und die der Medien nach dem 11. September war (was ihm bestimmt nicht viele Freunde eingebracht hat), hat mit allen Underground-Kollektiven von Anticon bis Rhymesayers zusammengearbeitet und ein paar fantastische Alben gemacht. Er stand als erster Hip-Hopper bei einem Punk-Label, nämlich Epitaph, unter Vertrag, hat Bad Religion seine Stimme geliehen und veröffentlicht sein kommendes Album ”Gone Copper” auf seinem eigenen Label Strange Famous Records. Kurz, Sage Francis ist so independent, also im wahren Wortsinn unabhängig wie möglich. Vor allem aber ist Sage Francis einer der Künstler des Genres, der wirklich wert auf seine großartige Live-Performance legt, der auf der Bühne abgeht wie die Feuerwehr, der zu gleichen Teilen Consciousness und Party bietet. Darum, und wegen allem anderen, ist der Besuch des Konzerts am 15. November Pflicht. Als Support kommt der amerikanische Pionier des modernen Independent Hip-Hop SOLE (USA). Seine einzigartigen Mischung aus kritischen Theorien, radikaler Politik und vorausschauender Denkweise heben ihn in eine neue Kategorie: Und zwar seine Eigene! Schon letztes Jahr begeisterte er das Rössli-Publikum und klettert nun eine Etage weiter in den Dachstock.