Es war 1985, als einige Highschool-Kumpels aus Kalifornien eine Band namens Mr. Bungle gründeten mit dem Ziel, musikalische Grenzen aufzubrechen, Genres durcheinanderzuwirbeln in einer wilden, collageartigen Mixtur, darunter Trey Spruance, Trevor Dunn und Mike Patton. Letzterer wurde bald abtrünnig, und feierte mit dem neuen Projekt Faith No More kommerzielle Erfolge, ohne sich jedoch ganz von Mr. Bungle zu verabschieden, deren selbstbetiteltes Debut schliesslich 1991 von Warner Bros. herausgebracht wurde.
Fernab von der Idee, während der Abwesenheit Pattons untätig zu bleiben, gründete Gitarrist Trey Spruance, der seine Fähigkeiten auch als Produzent und Komponist erweiterte, mehrere Projekte, neben Faxed Head und den Three Doctors 1996 auch die Secret Chiefs 3, mit Mr. Bungle-Mitstreitern Trevor Dunn am Bass und Drummer Danny Heifetz. Zu Beginn als «Mr. Bungle ohne Mike Patton» umschrieben, hat die Band rasch einen hohen Grad an Eigenständigkeit erworben, ist durch die personelle Offenheit mit wechselnden Besetzungen zu einem Magneten für eine ganze Reihe in verschiedensten Gefilden aktiver Avant Garde-Musiker geworden.
Gehörten zu den ursprünglichen Ingredienzen kruder Death Metal und Surf-Rock’n’Roll, wurde das Spektrum bald erweitert, orientalische Tonleitern und Rhythmen sind eingeflossen, oft auf den jeweiligen Traditionen entsprechenden Instrumenten gespielt, das Ganze angerichtet zum monumentalen Soundtrack ohne Film.
Zu ihren jüngsten Werken gehört das letztes Jahr auf dem Label Tzadik von John Zorn veröffentlichte Album mit ihren Interpretationen von Masadas «Book of Angels». Arbeitet Spruance im Studio akribisch bis zur Perfektion an der Produktion, mit analogen Mitteln orchestrale Dimensionen schaffend, begründet er dies damit, dass im Studio kreierte Musik diese Aufwertung verdiene, da sie sonst nie an die Wirkung eines Live-Auftritts herankomme. Insofern dürfen wir uns auf das seltene Ereignis eines solchen in unseren Längen und Breiten freuen!