Den «Heavy Duty» Rock’n’Roll, Anlass und Inhalt der meisten graphischen Ausstellungsstücke der Firehouse-Poster-Ausstellung, liefern am Freitagabend zwei Bands aus Spanien.
Sex Museum aus Madrid tragen ihn seit 1986 in die Welt, haben mittlerweile neun Alben und zwölf Singles unter dem Gürtel, figurieren auf Tribut-Alben für die Dictators und die Real Kids, auf in den USA und England erschienenen Compilations.
Wie es sich gehört, sind Aufnahmen ein Abglanz dessen, was das Quintett auf die Bühne bringt. Vielleicht wegen dem prominenten Einsatz der Hammond-Orgel waren sie denn ’94 Opening-Band für den Spanien-Teil der Deep Purple-Tour, ’95 waren sie neben Sonic Youth Headliner am Esparrago-Rockfestival.
Im November ’97, nach acht Jahren nahezu ununterbrochenem Touren, entschloss sich die Band, eine Bühnenpause einzulegen, sich Zeit für eine nächste Studio-Produktion zu nehmen, Nebenprojekte zu entwickeln. Das Resultat war das um die Jahrtausend-Wende aufgenommene Album «Sonic», welches die Vielfalt der aufgenommenen und gereiften Erfahrungen und Einflüsse der Band über die Jahre widerspiegelt.
2001 folgte «Speed Kings», und in der Folge begannen Sex Museum mit einem Line Up mit zwei Drummern zu experimentieren. Solches wurde erprobt an diversen Festivals, wo die Bühne unter anderen mit den Backyard Babies und Fu Manchu geteilt wurde, und dokumentiert in der bis anhin letzten Veröffentlichung, dem unter dem Titel «Fly By Night» herausgebrachten Live-Album, welches die geballte Energie, mit der die fünf ihren Mix aus Hartem Rock, Garage und Psychedelia zelebrieren, festhält.
Geradezu roh, geraderaus und direkt schmeissen dagegen Bummer ihren Rock’n’Roll vor’s Publikum, dafür mit Haarcrème und theatralisch breitbeiniger Bühnenpräsenz. Malerisch, wie es für eine Poster-Ausstellung angebracht ist.