Mit Sonicphonics hat Geoff Serle, welcher zuvor in der Band Radius des ex-King Crimson-Violinisten David Cross tätig war, ein Projekt gegründet, welches Avant-Garde und Dancefloor verbindet. Einflüsse aus Industrial, Funk und freier Inprovisation verbinden sich zu einem perkussionslastigen Ganzen, welches Serle (Drum-Machines, Tape Loops, Keyboards, Percussions) mit wechselnder Besetzung auf die Bühnen und in die Studios bringt. Meist dabei sind Jon Dobie (Guitar, Saxophones) und Adrian Northover (Alto und Soprano Saxes), beide auch Mitglieder der Bishops For The Poor. Besonders satt wirkt das Outfit mit dem amerikanischen Geiger Billy Bang, welcher zeitweilig zum Line Up der Band gehört. In der Kindheit auf seinem Instrument mit einer klassischen Ausbildung versehen, griff er erst nach seiner Rückkehr aus dem Vietnamkrieg wieder zu diesem Instrument, als er beim freien Violinisten Leroy Jenkins zu studieren begann. Seither ist sein Spiel auf dem für den Jazz eher ungewöhnlichen Instrument in verschiedensten Zusammenhängen und Projekten zu hören gewesen, Swing und Free Jazz inbegriffen, unter anderem im String Trio Of New York und Kahil El’Zabar’s Ritual Trio, mit Leuten wie Roy Campbell, William Parker, Andrew Cyrille und Sun Ra. Vor kurzem hat Billy Bang ein Album veröffentlicht, in welchem er an die Wurzeln seines Werks zurückgeht: Seine Abrechnung mit dem Vietnam-Krieg belegt, wie sehr die Erfahrungen des Krieges ihn und damit auch seine Musik geprägt haben. – Den Abend abrunden werden Geoff Serle als DJ und der Berner Funkster Superfino.