Nach zehn Jahren und drei Alben legte das Septett aus Bremen 2001 mit «No Regrets» ihr viertes in stark veränderter Besetzung nach, was dem druckvollen Sound der Band, die mit drei Bläsern, Bass, Gitarre, Schlagzeug und einem Sänger wie eine Bigband tönt, keinen Abbruch getan hat. Auch der Titel ihres ersten Albums «Not Serious» könnte weiterhin als Motto ihrer Musik gelten, wobei die Präzision, mit der die Musiker ihren witzigen, dicht arrangierten Mix schaffen, doch ein gewisses Mass an Ernsthaftigkeit voraussetzt. Als ob eine Klezmer-Blaskapelle mexikanische Folklore in den Strassen von New Orleans spielen würde, während gerade eine Szene aus einem James Bond-Film zum Soundtrack in Realzeit abgedreht wird, eine Grunge-Band auf einer Open-Air-Bühne abrockt, und ein Homey mit dem Ghettoblaster auf der Schulter vorbeischlendert: Die Gleichzeitigkeit, mit der da Stile und Genres ineinander verwoben und verzahnt werden, scheinbar Unvereinbares durcheinandergemischt wird, macht den Reiz der Musik des Orchesters aus, das mit Punk-Attitude und dem Perfektionismus des seriösen Handwerkers ein höchst vergnügliches, mitreissendes Ganzes schafft.