«Rock’n’Roll will never die». Treibt er auch Zweige in verschiedenste Richtungen, stark und saftig ist er vor allem nahe an der Wurzel, und die liegt bekanntlich im Blues, der dann irgendwann explodierte.
Dafür, dass er, wie eine mehrstufige Rakete, gleich mehrfach zündete, sorgten Bands wie MC5 und die Stooges. Deren Fackel wird noch immer weitergetragen, was nicht nur die Institutionen um Jon Spencer beweisen, sondern auch junge Bands, wie zum Beispiel das in Los Angeles beheimatete Trio Flash Express, dessen Debut «Introducing The Dynamite Sounds Of the Flash Express» (Uppercut/Hit It Now) letztes Jahr erschienen ist.
In einem Guss verbinden Brian Waters (Gitarren, Gesang), Tommy Branch (Bass) und Lance Porter (Drums) Rock, Garage, Punk, Soul und Noise zu einem vorwärtstreibenden Ganzen, dessen Energie am unwiderstehlichsten live von der Bühne quillt.
Dabei sind die drei keine Neulinge im Gebiet, haben sie doch als The Countdowns über Jahre die Shouter-Legende André Williams begleitet.
Lieber als mit dem Songtitel «Who Stole The Soul?» die Musikindustrie, ein lahmarschiges Publikum oder die generelle Tendenz zur Oberflächlichkeit anzuklagen, gehen Flash Express in die Tiefe, nämlich in die Knochen, die sie mit ihrer Musik garantiert in Bewegung versetzen.