Mit einem Anteil Gewissheit durfte gehofft werden, dass es um den Frontmann von St. Vitus und The Obsessed, Scott «Wino» Weinrich, nach der Auflösung seines letzten Projekts Spirit Caravan nicht still würde. Es war 2002, als mit der 7″ «De-Sensitized» sein neues Projekt The Hidden Hand in Erscheinung trat, gefolgt von den Alben «Divine Propaganda» (2003), und «Mother Teacher Destroyer» (2004).
Als Gallionsfigur von Doom-Metal und Stoner-Rock angesehen, liess sich sein Wirken nie auf diese Genres beschränken, was er mit seinem neuen Trio bekräftigt: Im Team mit Bruce Falkinburg am Bass, welcher auch als Toningenieur in seinen Phase Studios tätig ist, unter anderen für Clutch und Stinking Lizaveta hinter den Reglern sass, und dem jungen Drummer Matt Moulis, hat er zwei gleichberechtigte Musiker zur Seite, welche ebenso wie er zur Entstehung des musikalischen Materials beitragen.
Im Vordergrund steht weiterhin das Ziel, schwere, treibende Rockmusik zu machen, immer noch mit Referenzen an die 70er-Jahre, Bands wie Led Zeppelin, Black Sabbath und frühe Pink Floyd durchsetzt, dabei tönt das jedoch sehr gegenwartsbezogen, wird von Weinrich als Hard Rock mit Einflüssen aus Progressive, Indie, Punk, Psychedelik und Noise bezeichnet. Mit dem eben erschienen dritten Album «The Resurrection Of Whiskey Foote» im Gepäck, setzen sie nun zu einer Europa-Tour an.
Mit ihnen unterwegs ist das Trio Stinking Lizaveta aus Philadelphia, wie The Hidden Hand mit Stoner und Doom in Verbindung gebracht, wobei auch ihre Musik die Grenzen dieser Genres sprengt. Der Instrumental-Sound der von Drummerin Cheshire Agusta ins Leben gerufenen Band, mit einem Namen, der aus dem Roman «Die Brüder Karamasov» von Dostojewsky stammt, wurde auch schon als Doom-Jazz beschrieben. Das mag daher kommen, dass Bassist Alexi Papadopulos, Bruder des Gitarristen Yanni, das elektrifizierte Gegenstück zu einem Kontrabass bedient, dessen erweiterte Möglichkeiten ausschöpfend.
Ihr Debut wurde 1996 von Steve Albini produziert, welcher sie auch 2004 zum von Shellac kuratierten All Tomorrow’s Parties-Festival nach Glastonbury eingeladen hat, so zu ihrem ersten Auftritt in Europa verhelfend. Mittlerweile mit vier Alben am Start, gibt diese Tour die Gelegenheit, die Band, welche vor allem und ausgiebig durch Amerika getourt ist, unter anderem mit Zeni Geva und Today Is The Day, auch diesseits des Atlantiks bekannter zu machen.
Den Abend anheizen wird mit Beehover ein Drum’n’Bass-Duo aus Deutschland, welchem nachgesagt wird, dass es, wie zum Beispiel Lightning Bolt, die Entwicklung dieser Instrumentierung seit den Pionieren The Ruins weiter getrieben hat.