Ein All-Star-Line Up der Avant Hop-Szene Amerikas, vereint die Treacherous Four Fantastic Breakout Tour vier Künstler, welche unabhängig voneinander an der Erneuerung des Genres gearbeitet haben, auf verschiedenen tonangebenden Labels der Independent-Szene zu Hause sind, und denen gemeinsam ist, dass sie ein neues Album am Start haben.
Beans, der Mitbegründer des Antipop Consortium, welches mit seinem letzten Album «Arrhythmia» (2002) auf dem englischen Label Warp mit der Fusion von elektronischer Musik und Rap als erste Hip Hop-Band veröffentlicht wurde, hat nach der Auflösung des Projekts dreier Individualisten seine eigene Arbeit weitergeführt, mit Leuten wie DJ Vadim, Techno Animal und New Flesh zusammengearbeitet, und veröffentlicht nun die neue Single «Down by Law» (September) und das Album «Shock City Maverick» (18. Oktober) auf Warp.
Mike Ladd, der Anfang der 90er-Jahre mit einem «Master Of Poetry» an der Boston University abschloss, bevor er nach New York zog, wo er ins Umfeld von Leuten wie El-P, Saul Williams und dem Anti Pop Consortium eintauchte, hat nach seinem Debut «Easy Listening for Armageddon» (1997), und dem nachfolgenden «Welcome to the Afterfuture» (Likemadd, Ozone/2000), eine verbale Schlacht zwischen Gut und Böse im Hip Hop begonnen, mit «The Infesticons» (Big Dada/2000) als Ausdruck des Untergrunds, und «The Majesticons» (Big Dada/2003), in welchem er die geschliffene Art des Hip Hop persifliert, und selbst als Anwalt Jay Wakowitz (kurz J. Wack) das wortgewaltige Gemetzel zu schlichten versucht.
Nunmehr auf K7! untergekommen, wo er sein Debut mit der 12″ «Housewifes at Play» gegeben hat, ist diesen Sommer sein neustes Album «Nostalgialator» erschienen, welches er im Rahmen dieser Tour promotet.
In der New Yorker Bronx aufgewachsen, ist Rob Sonic, mit einem breiten musikalischen Hintergrund gross und als Frontmann von Sonic Sum bekannt geworden, deren Album «The Sanity Annex» ihnen die Aufmerksamkeit der Kritik sicherte, hat sein mit einem ganzen Arsenal an analogen Synthesizern und Keyboards aufgenommenes Debut «Telicatessen» ebenfalls dieses Jahr auf Def Jux herausgebracht, mit der Single-Auskopplung «Shoplift» im Schlepptau.
Als Vertreter der Westküste ist Busdriver aus L.A. mit im Verbund, der dort im Goodlife Café neben Projekten wie der Freestyle Fellowship, Pharcyde, Jurassic 5 die Szene belebt hat, mit Leuten wie Aceyalone, 2Mex, Daddy Kev und D-Styles (Invizbl Skratch Picklz & Beat Junkies) zu Werke ging mit seinen Rhymes, nun seine Debut-EP «Cosmic Cleavage» auf Big Dada präsentiert, bevor nächstes Jahr sein Album erscheint, von welchem wohl auch der eine oder andere Track zu hören sein wird.
Alles in allem ein Abend, den wohl kein frei denkender Mensch verpassen möchte, der den Fluss von Sprache, Gedanken und Beats als Melodie im Gehirn zu speichern gewillt ist.