Aktuelle Musik aus Chicago hat oft die Eigenschaft, sich in keine Schublade einordnen zu lassen, und Toe, das Projekt von Drummer David Pavcovic (HIM, Tricolor, Boxheadensemble) mit der japanischen Sängerin Yoko Noge, und, in der Live-Version des Line-Ups, mit Matt Schneider (HIM) und George Langeford, bildet keine Ausnahme.
Da gibt es Post-Rock-Elemente, für die wiederum die Rhythm-Section bisweilen etwas gar viel Drive einbringt, es gibt sphärische, fast psychedelische Passagen, die jedoch alsbald mit Industrie-Pop Elementen oder frei improvisierten Linien aufeinanderprallen, als würden Kraftwerk und Kahondo Style zusammen auf eine Bühne gepfercht, oder als ob Tortoise mit Derek Bailey und einer japanischen Sängerin abjammen würden, um wie eine Wohnzimmer-Version von Pink Floyd zu tönen.
Es gibt eigentlich keine Worte, die Schönheit dieser Musik auszudrücken, deren verdeckte Komplexität ihre Tiefe ausmacht, mit der Verbindung von Instrumenten und Elektronik die Aussage bekräftigt, dass hier urbane Tanzmusik über Avant Garde-Rock neu interpretiert wird. Umso mehr, als der Band nachgesagt wird, dass ihre Live-Präsenz jeden Rock’n’Roll-Exzess an Intensität übertrifft, es bleibt nur, sich live davon zu überzeugen!