Wer das Gefühl hat, elektronische Musik sei eine sterile Angelegenheit, die vor allem in Studios stattfinde, oder auf Bühnen, wenn Menschen sich mit Laptops und Mischpulten zu schaffen machen, wird von Wevie Stonder, gerade bei Live-Auftritten, eines besseren belehrt: Natürlich fehlt auch da das Mischpult nicht, doch der Kabelsalat der entsteht, wenn alle Inputs angeschlossen sind, ist doch eher aussergewöhnlich, ebenso wie das Instrumentarium, welches daran angeschlossen wird.
Von assortierten Spielzeugen über Drum-Maschinen, die wohl aus dem Brockenhaus stammen, hin zu Ukulele und Bassgitarre, die Bühne sieht nach ihrem Aufbau aus wie ein Wohnzimmer. So überrascht es auch nicht, wenn da Lounge und Kitsch zusammengeschnipselt werden, mit staubigen Beats und Grooves unterlegt, liebevoll zum Wevie Stonder-Sound arrangiert, den ihr Label Skam aus Manchester umschreibt als das mögliche Resultat, wenn Boards Of Canada, Ween, und ein mit LSD angereichertes Blatt für zwei Wochen in eine Gummizelle eingeschlossen würden:
Zu etwa gleichen Teilen der Humor der Monty Python’s, die Collagetechniken von Stock, Hausen & Walkman, die Punk-Attitüde der Happy Flowers, dazu eine Prise typisch englisches Understatement – darauf dürfen wir uns freuen.