Auf der Bühne eilt ihnen ein exzellenter Ruf voraus. Ihr neues Album heisst «Dreams», und WhoMadeWho haben wahrlich grosse Träume. Zum zehnjährigen Bandjubiläum hat sich das Trio aus Kopenhagen spürbar verabschiedet von einigen Zutaten, die sie – und ihr Album «The Plot» – vor fünf Jahren zu einem breit beachteten Geheimtipp gemacht haben. Von der Rolle als Hofnarren im Königreich Pop inklusive lustiger Bühnenkostümierung, vor allem aber von einem eklektischen Sound, der zusammenschweisste, was sich kaum je begegnet: Kastagnetten und Garagerock, Country und Synthiebässe, Falsettchöre über Donnerbeats. Eine fast handgemachte, weil selbst verschraubte Rock-’n‘-Roll-Disco, die augenzwinkernd Genregrenzen auflöst. Es beginnt alles mit zwei Coverversionen. Die nachgespielten Songs von Benny Benassis „Satisfaction“ sowie „Flat Beat“ von Mr. Oizo landen auf ihrer ersten Veröffentlichung „Two Covers For Your Party“ (2004) beim Münchner Gomma Label. Es folgen ”WhoMadeWho”, ”Green Versions”, ”Knee Deep” und ”Brighter”. Nicht nur die englische Presse, sondern auch DJs wie Tiga, Tiefschwarz, die Glimmer Twins oder Andrew Weatherall zeigen sich von den Dänen überaus angetan und stimmen das Hohelied der Lobpreisung an. Die Macher selbst haben sich mit «Dreams» auf einen Sound festgelegt, in dem ihre neu formulierten Ansprüche aufgehoben sind: Anstatt der Bühne ist ihr neuer Entfaltungsraum das Studio – und dort auf der Suche nach dem luftigen, eleganten, perfekten Popsong. Diesem Traum jagt das Trio um Tomas Barfod Alias Tomboy, Jeppe Kjellberg und Tomas Hoffding mit einem deutlich gebremsten, klareren und mehr an Melodie und knisternder Spannung interessierten Sound nach. WhoMadeWho hauen keine zusammengeleimten Stücke für den Sofortverbrauch mehr raus, sie bleiben aber in den Zwischenwelten der Genres zu Hause. Wem könnte das nicht gefallen?