Die Dichte von Brassbands in Wisconsin wird nur übertroffen von derjenigen ihres Geburtsorts New Orleans, wo die Tradition der Begräbnis-Märsche im Jazzstil ihren Anfang nahm.
Als Nat MacIntosh und Dave Skogen einander auf der High School kennenlernten, beide auf der Suche nach einer musikalischen Plattform, lag die Brassband-Instrumentierung nahe, aber ebenso war klar, dass Studien der Klassik, afrikanischer, brasilianischer, kubanischer Musik, Vorlieben der Musiker, welche von moderner Avant-Garde über Jazz, Zappa, Punk und, immer mehr und immer ausgeprägter, Hip Hop reichten, in die Musik einfliessen mussten.
Es macht Sinn, mit einer Tuba, einer Basstrommel mit Becken, einer Snaredrum mit Becken, drei Trompeten («On peut tout faire avec trois trompettes», Erik Satie), zwei Posaunen, und einem Tenorsaxophon einzuheizen, und, während die Kids zu einer traditionellen Strassen-Brassband-Jam mit seltsamer Synkopierung abtanzen, Rhymes in den Fluss zu streuen, die zum Denken anregen.
Nicht erstaunlich, dass die Leute auch als Gründer von «Layered» auftreten, einer nicht profitorientierten Organisation, welche ein Plattenlabel betreibt, Bücher und musikalische Noten publiziert, und als Informationszentrum und Forum von Aktivisten, Lehrern, Schriftstellern, Musikern, für Alle dient, welche darum bemüht sind, zum Teil in Zusammenarbeit mit Schulen und Quartierorganisationen, Musik und Bücher günstig in die Hände und Köpfe von Kindern zu bringen.
Dass ihre eigenen Scherben auf dem von El-P gegründeten New Yorker Label Ozone erscheinen, welches mit Saul Williams, Company Flow, Anti-Pop Consortium, Mike Ladd oder Sonic Sum einige der Helden der Youngbloods beheimatet, spricht für sich und für ihre Musik.