Ein junger K.K. Null, ausgebildeter Butoh-Tänzer und langjähriger Mitmusiker von Merzbow, gründete 1987 mit Tabata Mitsuru, dem früheren Gitarristen der Boredoms und Mitbegründer der Leningrad Blues Machine, das Metal-Trio Zeni Geva, benannt nach einer Manga-Figur (etwa: «Money Grabber»).
Das 1989 erschienene Debut «Maximum Money Monster» macht Kevin Martin (God, Techno Animal, The Bug) auf sie aufmerksam, welcher das Werk als erste Veröffentlichung auf seinem Label Pathological herausbringt. Inzwischen vergriffen, ist das Album, an welchem als einer der wechselnden Drummer Tatsuya Yoshida (Ruins, Koenji Hiakkei etc.) mitgearbeitet hatte, neu gemastert wiederveröffentlicht worden.
Dazwischen liegen Alben, welche auf seinem eigenen Imprint Nux Organization, Skin Graft aus Chicago, Jello Biafras Alternative Tentacles, oder dem Neurosis-Label Neurot erschienen sind. Die Einladung für Shellac nach Japan zieht zudem in Amerika die Zusammenarbeit mit Steve Albinis Trio als Superunit nach sich.
Nach «Last Nanosecond», einem 2002 in der Usine in Genf aufgenommenen und auf dem hauseigenen Label Urgence Disques erschienen Live-Album, hat Null für lange Zeit die Gitarre beiseite gelegt, um mit Power-Electronics tiefer in den Kosmos vorzudringen, während Tabata unter anderem als Bassist mit Acid Mother’s Temple & the Cosmic Inferno unterwegs war, dem Line Up mit zwei Drummern.
Nun steht also die Neu-Formation von Zeni Geva an, wobei das Glück gewollt hat, dass zusammen mit dem vielbeschäftigten Drummer Tatsuya Yoshida das Ur-Line Up von «Maximum Money Monster» wiedervereint wird. So können wir uns auf einen Metal-Bastard freuen, welcher mit geballter Wucht ebensoviel Doom, Hardcore/Punk, Prog und Mathrock wie Jazzcore und Noise vereint.
Ein weiteres Wiedersehen ergibt sich mit dem Trio Zu aus Rom, mit welchem die Japaner einen Teil ihrer Tour durch Europa absolvieren, welche unter anderem auch ans Roadburn-Festival in Holland führt.
Die Band der Italiener, welche dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern kann, ist sozusagen ununterbrochen auf Tour, jüngst in der Quartett-Besetzung mit Mike Patton, auf dessen Label Ipecac auch ihr neues Album «Carboniferous» erschienen ist, auf welchem neben Patton auch King Buzzo von den Melvins einen Gastauftritt hat.
Jenseits jeglicher Stil-Grenzen ihre eigene musikalische Instrumental-Sprache kreierend, mit Bariton-Saxophon, Bass und Schlagzeug in Bereiche von Hardcore und Punk, Jazz und Funk, freier Improvisation und Avant-Garde, Metal und Noise vordringend, werden die weltenbummelnden Römer den Abend zusammen mit Zeni Geva zu einem unvergesslichen Konzert-Erlebnis machen.