Schreibend, publizierend, komponierend, aufführend: Dr. Chadbourne kennt die Musik von allen Seiten. Der musikalische Autodidakt begann mitte der 70er-Jahre als Solo-Gitarrist, nicht unwesentlich beeinflusst von Captain Beefheart, Frank Zappa’s Mothers of Invention, Jazz, bald mit der Kult-Band Shockabilly, gemeinsam mit Kramer und David Licht unterwegs, später mit Camper Van Beethoven, aber auch mit unzähligen Grössen wie John Zorn, Fred Frith, Toshinori Kondo, Jon Rose, David Moss, Paul Lovens, daneben spielte er mit Leuten wie They Might Be Giants, Jello Biafra, den Sun City Girls, Zu und vielen anderen. Seit einiger Zeit hat er sich, mit Gitarre oder Banjo begleitet, auch der Adaption traditionellen Liedguts aus seiner Heimat verpflichtet, mit viel Ironie Bluegrass und Hillbilly unter Songs aus der eigenen Feder mischend, weder mit Kritik an den politischen Verhältnissen noch mit zum Teil grimmigem Humor sparend. Sein Auftritt nach der Übertragung der WM-Partie am Samstagabend wird eine willkommene Entspannung bieten im Taumel des nationalistischen Gebahrens, welches sich um das runde Leder rankt. (Nach Mitternacht ist dann auch 4th of July, der US-Amerikanische Nationalfeiertag …).