Musik aus Afrika ist heute hip und schick. In den Metropolen des Kontinentes arbeiten Produzenten, Musikerinnen und Rapper mit der neuesten Soft- und Hardware und erobern immer schneller die euro-amerikanische Clubszene. Produziert wird gerne im Kollektiv: zwischen Rappern und Musikern in den Heimatländern und den Künstlern der 1., 2. oder 3. Einwanderergeneration in Europa und den USA. Diese aufstrebende Szene lässt sich in kein weltmusikalisches Korsett mehr zwingen: Sie vertont die Welt aus ihrer ganz persönlichen Sicht und Perspektive. Oft steckt dabei die Wut und Enttäuschung über die internationale und die nationale Politik direkt im Sound drin: zum Beispiel in den harten, schreienden Stimmen des südafrikanischen Kwaito. Im Rahmen des 1. NORIENT MUSIKFILM FESTIVALS (14.1 – 16.1.10 – siehe Programm Kino in der Reitschule) lässt das Berner Netzwerk norient.com Kuduro, Kwaito, Coupé Décalé und die anderen afrikanischen Clubbeats der Zeit an der erlaubten Dezibelgrenze durch den Dachstock schmettern.
Mit dabei ist das Londoner Kollektiv Radioclit mit MC MoLaudi. Radioclit hat Teile ihres neuesten Albums «The Very Best» in Südafrika aufgenommen. In London werden Radioclit als die heisseste Tanzbodensensation der Stadt gehandelt. Das Münchner Duo DaladalaSoundz jagt seit Jahren jedem urbanen Clubtrack nach, der in den Metropolen Afrikas produziert wird. Georg wählt die CD, die Platte oder das MP3 File und DJ not:fx mixt alles zusammen: mal ohne erkennbaren Übergang, dann mit Sirenengeheul, bald mit einem Scratchgewitter. Der kamerunische Sänger Martin Pecheur tritt in ihrem Set als Spezialgast auf. DJ Mpula vom Musikkollektiv Radio Fazuma wird sowohl seinen Film ”It’s Hip To Be Angolan” im Kino zeigen als auch im Dachstock die neuesten und verrücktesten Sounds aus Angola spielen. Den Abend eröffnet Funklore aus Polen mit Elektro Cumbia. Der Verschnitt aus Akkordeon-Melodien und elektronische Beats beweist es: Spannende neue Musik kommt heute nicht nur aus Afrika, sondern selbstverständlich auch aus Lateinamerika.
Weitere Informationen zum 1. NORIENT MUSIKFILM FESTIVAL: www.norient.com