Am Reitschulefest-Samstag präsentieren wir euch hocherfreut und auch etwas stolz: Living Colour! Vor und nach dem Konzert werden die Round Table Knights für die aktive Körperbewegung sorgen.
Im Gegensatz zu den musikalisch wilden und offenen end-sechziger und siebziger Jahre, welche ethnisch unterschiedlichste Musiker wie Jimi Hendrix, Sly & The Family Stone und Santana geboren hatten, war der Rock der frühen 80er Jahre wieder eindimensionaler und hauptsächlich von weissen Bands beherrscht. Bands wie Living Colour fanden so wahrlich eine Motivation und einen Grund um aus dem Schatten zu treten und die musikalische Landschaft wieder etwas bunter werden zu lassen – so haben sie auch den Weg für Crossover-Rock Bands wie Rage Against The Machine und Sevendust bereitet.
Vernon Reid, Gitarrist von Living Colour, gründete 1985 die Black Rock Coalition, eine non-profit Organisation, welche das musikalische Schaffen alternativer, afro-amerikanischer Künstler bis zum heutigen Tag unterstützt und fördert. Der BRC gehören unter anderem Mshell Ndegeocello, Keziah Jones und 24-7-Spyz an. Living Colour gründeten sich mitte der achziger Jahre in der Formation Corey Glover, Gesang, Vernon Reid, Gitarre, Muzz Skillings, Bass und Will Calhoun, Drums. Ausser Vernon Reid, der schon für Defunkt oder Public Enemy im Studio gewesen war, brachte kein anderes Mitglied Banderfahrung mit und so dauerte es ein paar Jahre, bis Living Colour den Sprung zur anerkannten Band schaffte. Hilfe kam von unerwarteter Seite: Mick Jagger nahm die Band unter seine Fittiche, produzierte mit ihnen ein Demo und verschaffte ihnen einen Album-Deal mit dem Label Epic. Das erste Album, Vivid, erscheint 1988, eine Tour als Support der Rolling Stones folgt und bald spielt auch MTV das Video zu Cult of Personality rauf und runter und in Folge gewinnt die Band die ersten Grammys.
Muzz Skillings verlässt anfangs neunziger Jahre die Band und wird vom Studio-Veteranen Doug Wimbish ersetzt. Bis zu ihrer ersten Auflösung 1995 spielen Living Colour noch ein ganzes Album ein, Stain, und arbeiten an einem weiteren, welches ihr viertes komplettes Album hätte werden sollen. Dieses wird aber nie veröffentlicht, weil sich die Bandmitglieder musikalisch nicht finden können und sich in der Folge die Band auflöst. Stattdessen kommt ein Best-of Album, Pride, auf den Markt. Die Musiker verfolgen bis 2001 andere Projekte, zum Beispiel die folgenden Formationen, welche bereits im Dachstock aufgetreten sind: Headfake (Doug Wimbish und Will Calhoun), Free Form Funky Freqs (eins der vielen Projekte von Vernon Reid) und Little Axe (Doug Wimbish, Skip McDonald, Keith LeBlanc & Adrian Sherwood). Des weitern entstehen Jungle Funk und Yohimbe Brothers bis sie nach sechs Jahren der Trennung wieder gemeinsam auf einer Bühne stehen, und 2003 erscheint dann das Album Collideoscope, ihr experimentellstes überhaupt. Wir sind gespannt auf die Meister des Funk- und Crossover Rock!