Was ist eigentlich mit dem Wetter, wenn die Stahlberger kommen. Regnet es und alles bleibt trocken, oder wird alles einfach umso nasser? Sonnenfinsternis über dem Salzsee und ein paar flugfaule Flamingos im Hintergrund – so stehen sie auf der Bühne. Eigentümlich selig, behangen von Wollpullis oder synthetischen Hemdchen. Wie latent aus der Form gelaufene Chorknaben, aus der Kapelle getürmt – hineingeworfen in diese bestmögliche aller mürben Welten. Und singen ihre verwegenen Liedchen, vom Kleinen ins Ungefähre und bis exakt darüber hinaus. Angst und bang wird einem da, wie es die Verhältnisse durchschüttelt, wie im Sturm – aber das Liebe klammheimlich kleben bleibt. Mindestens für einen Konzertabend. Das Vorglühen dazu mit Lorraine 92 aus Genf, taucht uns in ihr impressionistisches Pastell, von unter dem Duvet bis zur Schlafzimmerdecke: Tagträume auf blauem Grund, zwischen Sprachnachrichtenfetzen, Juno-reloaded, Pastiche-spätmodern, Software-Education-Automatique und das Effektgerät hallt auf maximum Deleuze. Und brutal Tango hintenraus, der Bit-Tuner-Bébés, wechselt von der Stahlberger Bassgitarre zur DJ Kanzel. Und Blitz, und Donner.