«Black Sabbath trifft auf Morricone trifft auf Revolution», so die Tagline der Musiker für das 2006 in Mailand von Luca Ciffo (git.) und Fabio Ferrario (noisepiano) gegründete Fuzz Orchestra. Herzstück ihrer Originalität ist das «Noisepiano», bestehend aus einem Mischpult, Plattenspieler, Sampler, Radio, Tasten und Effekten, mit welchem der im Namen angesprochene «orchestrale» Aspekt beigesteuert wird. Lag der Schwerpunkt ihrer Musik anfänglich auf radikaler Improvisation mit einem Hang zur Psychedelik, hat mit dem Beitritt von Schlagzeuger Paolo Mongardi (Zeus!, Ronin u.a.) 2011 zum Projekt auch der Sound eine beträchtliche Richtungsänderung erfahren: Mit seinem dezidierten, strukturierten Spiel legt der Drummer, zusammen mit der unter Gebrauch des ebenfalls in den Namen eingegangenen «Fuzz»-Effekts riffenden Gitarre einen an die «heavy» rockenden Bands aus den 70ern gemahnenden Teppich für den dritten im Bunde, welcher wahlweise wütende Sax-Soli, Elemente aus Soundtrack-Musik, White Noise oder Film-Dialoge einstreut. So werden Kommentare zum Zustand Italiens zum Beispiel aus den Polit-Thrillern der 70er von Francesco Rosi oder Pietro Germi, aus «Il Vangelo Secondo Matteo» von Pasolini beigezogen, gleichzeitig das kulturelle Erbe des Landes und den Drang nach Veränderung beschwörend. Nachzuhören, mit zu erleben auf ihrem dritten Album «Morire per la Patria», und live im Rössli. – Eröffnen wird den Abend das junge Trio The Return of Bigton aus Bern, mit Tomas Hohler (git.), Philipp Schlotter (moog) und Matthias Schüpbach (dr), welches die zwischen Elektronika, Indie und Noise pendelnden, reduzierten Eigenkompositionen ständig improvisatorisch erweitert oder dekonstruiert, und diesen Sommer die selbst betitelte Debut-EP veröffentlicht hat.