Einst als Szeneband begonnen, sind The Beauty Of Gemina nicht nur in Fachkreisen längst aus dem Status des Geheimtipps herausgewachsen. Sechs Alben wurden in den bald 10 Jahren ihres Wirkens veröffentlicht und festigten den bemerkenswerten Status des Schweizer Musikers und Songwriters Michael Sele und seiner Band. Ihr Aufstieg wird dokumentiert von einer beeindruckend langen Liste von Konzerten im In- und Ausland. Dabei hat die Band nicht nur geographisch, sondern auch musikalisch einen weiten Weg zurückgelegt. Zwei Mal ist man ans legendäre Gothic Festival in Whitby (UK) eingeladen worden, drei Mal am M’era Luna Festival in Hildesheim (DE) aufgetreten – ganz zu schweigen von Tourneen, die von Russland bis Griechenland und von Dänemark bis Portugal führten. Zu weiteren Highlights gehören Auftritte am Jazz Festival in Montreux und dem Greenfield Festival in Interlaken, Konzerte in London, Prag, Madrid und zuletzt eine ausverkaufte Shows im renommierten Jazzclub Moods in Zürich. Wichtiger aber als die weit über 150 Konzerte und die 100‘000 zurückgelegten Kilometer ist die musikalische Entwicklung, die The Beauty of Gemina durchgemacht hat.
Wo in den Anfängen die Bezüge zu den Gothic- und Industrial-Szenen noch klar erkenntlich waren, passen heute weder diese noch irgendwelche anderen stilistischen Zwangsjacken. Das zeigte die Band eindrücklich mit dem viel gelobten Akustikalbum The Myrrh Sessions (2013) für die sie sich mit Cello und Geige verstärkte. Statt ihre Musik einfach auf eine „Unplugged“-Session zu reduzieren, brachten die zusätzlichen organischen Instrumente ungeahnt folkige und jazzige Nuancen zum Vorschein, derweil Michael Sele am Klavier tief in seinen Fundus von Klangbildern aus Klassik und Gegenwartsmusik eintauchte.